Welche reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten gibt es in Deutschland/in den USA?
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Welche reproduktionsmedizinischen Möglichkeiten gibt es in Deutschland/in den USA?

Die Reproduktionsmedizin ist in beiden Ländern verfügbar, aber es gibt einige wichtige Unterschiede in Bezug auf die verfügbaren Behandlungen und Maßnahmen, auf die wir näher eingehen.In Deutschland sind die Möglichkeiten bei reproduktionsmedizinischen Maßnahmen beschränkt. Die Gesetzeslage in Deutschland lässt viele der neuen Technologien zur Untersuchung des Embryos nicht zu. Das liegt am Embryonenschutzgesetz, das 1990 in Kraft trat. Es geht von der Annahme aus, dass jeder Embryo implantationsfähig ist und daraus ein Lebewesen, also ein neuer Mensch entstehen kann. Die Idee, das ungeborene Leben zu schützen, indem man jedem Embryo eine besondere Stellung einräumt, war eigentlich gut gemeint. Aber das Gesetz und stammt aus einer Zeit, in der man viel weniger über Embryonen wusste als heute.Die Wissenschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt. Früher konnte man den Embryo nur bis zu drei Tage in einem Labor züchten, weil die Medien und auch die Bedingungen im Labor eine längere Kultur nicht zugelassen haben. Das heißt, der Embryo hat sich bis zu einem Achtzell-Stadium entwickelt und wurde dann in die Gebärmutter eingesetzt.Neue Medien für die Zellkultur und andere Bedingungen, zum Beispiel ein erhöhter CO 2 -Gehalt in der Kultur, machen es heute möglich, Embryonen für weitere zwei bis vier Tage in der Kultur zu lassen. Dabei entstehen Embryonen aus 100 bis 150 Zellen mit einer komplexeren Struktur. Der Embryo besitzt dann bereits eine innere Zellmasse, aus der sich später das Kind entwickelt, und eine äußere Zellmasse, aus der sich das Gewebe entwickelt, das die Einnistung und auch das Wachstum unterstützt, etwa die Plazenta.

Blastozystenkultur

Durch das Weiterzüchten des Embryos im Labor erhält man einen besseren Einblick, wie sich der Embryo über das Achtzell-Stadium hinaus entwickelt und ob er es schafft, das Blastozystenstadium zu erreichen. Man sieht auch, welche Embryonen nicht das Potenzial haben, sich in ein Kind, also in eine gesunde Schwangerschaft weiterzuentwickeln.In der Vergangenheit, als man den Embryo an Tag 3, also im Achtzell-Stadium eingesetzt hat, konnte man nie sicher sein, ob der Embryo überhaupt das nächste Stadium erreichen wird. Es kam vor, dass er schon am nächsten oder übernächsten Tag nach dem Einsetzen aufgehört hat, sich weiterzuentwickeln. Trotzdem hat die Frau weitere zwei Wochen auf eine positive Schwangerschaft gehofft und musste Medikamente einnehmen. Mit einer zwei bis vier Tage längeren Kultur im Labor hätte man schon einsehen können, ob der Embryo das Entwicklungspotenzial gehabt hätte, sich weiterzuentwickeln oder nicht.Die Blastozystenkultur wird auch in Deutschland zum Teil schon praktiziert, ist aber längst noch nicht Standard.

Welche Vorteile hat das längere Kultivieren?

Während man die befruchteten Eizellen in Deutschland sofort einfriert und nach und nach kleinere Mengen auftaut, um sie zu kultivieren und einzusetzen, wird in den USA von vornherein alles kultiviert und weiterentwickelt. In den USA wird nicht sofort eingefroren, vielmehr werden erst einmal alle Eizellen – auch wenn es zum Beispiel 15 oder 20 Eizellen sind – befruchtet und alle Embryonen zu Blastozysten kultiviert. Somit entstehen sehr viele Embryonen, aus denen sich manche zu Blastozysten – gemeint sind einnistungsfähige Embryonen – entwickeln und manche nicht. Aus 20 Eizellen bekommt man am Ende vielleicht sechs, sieben, acht Blastozysten, die sich normal entwickelt haben. In der Regel setzen wir nur ein oder zwei Embryonen in die Patientin ein. Die nicht benutzten Blastozysten werden eingefroren, um sie gegebenenfalls später zu verwenden.In Deutschland hingegen werden Embryonentransfers von allem gemacht, das sich entwickelt hat. Dadurch sind die Schwangerschaftsraten niedriger und es braucht häufig mehrere Versuche. Für Patientinnen ist das von Nachteil, denn jeder Fehlversuch ist für die Frau mit einer sehr starken emotionalen und auch gesundheitlichen Belastung verbunden. Das ist einer der Gründe, warum viele Paare für ihre Kinderwunschbehandlung ins Ausland gehen.

Präimplantationsdiagnostik

In Deutschland ist die Präimplantationsdiagnostik – darunter versteht man die Untersuchung von Zellen eines Embryos vor dem Einsetzen in die Gebärmutter – nur in Ausnahmefällen erlaubt, nämlich dann, wenn das Risiko für eine Erbkrankheit besteht oder eine Schädigung des Kindes zu erwarten ist. Eine Ethikkommission entscheidet von Fall zu Fall. Mittels präimplantationsdiagnostischer Verfahren die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen, ist in Deutschland generell verboten.In den USA dagegen kommt die Präimplantationsdiagnostik in mittlerweile standardmäßig zum Einsatz. Denn Chromosomenstörungen der Embryonen sind einer der häufigsten Gründe, warum trotz eines erfolgreichen Transfers von Embryonen aus IVF-Behandlungen in die Gebärmutter keine Schwangerschaft entsteht.Bei einer Blastozyste, deren Chromosomenzahl als normal einzustufen ist, liegt die Implantationschance pro Embryo bei ungefähr 70 bis 80 Prozent. Das heißt, in 70 bis 80 Prozent der Fälle kommt es zu einer klinischen Schwangerschaft. Bei jüngeren Frauen ist der Prozentsatz manchmal sogar noch höher. Eine so hohe Erfolgsrate ist nur deshalb möglich, weil die Embryonen vor dem Einsetzen selektiert wurden. Denn die Untersuchung der Embryonen und die Beobachtung ihrer Entwicklung führen dazu, dass man von einer Anzahl an möglichen Transfers wirklich nur die einsetzt, die das Potenzial haben, sich in eine gesunde Schwangerschaft weiterzuentwickeln.

Next-Generation Sequencing

Für die Chromosomenuntersuchung werden aus jenen Embryonen, die sich bis zur Blastozyste normal entwickelt haben, drei oder vier Zellen entnommen und auf ihre Chromosomenanzahl hin untersucht. Bei uns kommt das Next-Generation Sequencing (NGS) zum Einsatz. Diese neuartige Screening-Technologie ist zurzeit eines der modernsten Verfahren zur Erkennung von Chromosomenanomalien. Beim NGS wird die DNA aus dem Embryo sequenziert, die daraus entstehenden Millionen DNA-Informationen von einem leistungsfähigen Rechner zusammengesetzt und analysiert. Das gibt Aufschluss darüber, wie der Embryo chromosomal aufgebaut ist, und lässt Rückschlüsse über eventuelle Chromosomenstörungen zu.

Welche Vorteile hat das Next-Generation Sequencing?

Bei jüngeren Patienten sind die Embryonen grundsätzlich gesünder. Anteilsmäßig kommen Embryonen, die chromosomal normal sind und ein normales Entwicklungspotenzial haben, häufiger vor. In Deutschland haben jüngere Paare allein schon durch ihre Veranlagung bessere Chancen, schwanger zu werden, da auch wenn keine Embryonenauswahl durchgeführt wird, die Wahrscheinlichkeit, dass ein gesunder Embryo eingesetzt wird, allein schon deshalb gegeben ist.Anders ist es bei älteren Paaren, bei Frauen über 35 Jahren oder über 40 Jahren. Da kann es sein, dass zum Beispiel von zehn Blastozysten nur eine oder zwei gesund sind. Für diese Paare macht es einen enormen Unterschied, wenn wir von vornherein sagen können, bei welchen Embryonen sich das Einsetzen überhaupt lohnt. Dadurch erhöht man die Schwangerschaftsraten und vermeidet Misserfolge. Davon profitieren vor allem ältere Frauen, die naturbedingt mehr abnormale Embryonen erzeugen. Es liegt daran, dass die Eizellen schon älter sind und die daraus entstehenden Embryonen dann häufiger Chromosomenfehler haben und nicht einnistungsfähig sind (was im Übrigen der Hauptgrund dafür ist, warum die Schwangerschaftsraten bei älteren Frauen niedriger sind). Wir in Los Angeles versuchen, diese Embryonen zu erkennen und eben nicht einzusetzen. Das ist der große Vorteil, den man hier in Amerika hat!Nebenbei erfahren wir auch, ob der Embryo männlich oder weiblich ist. In den USA ist es erlaubt, das Geschlecht zu wissen. So können die Wunscheltern vor dem Einsetzen entscheiden, ob sie einen männlichen oder weiblichen Embryo haben möchten.
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